Mittwoch, 17. März 2010

Kanyakumari

Am 14.3. kamen wir um 6 Uhr frueh am Bahnhof in Kanyakumari, dem suedlichsten Punkt des indischen Festlandes an. Dort suchten wir uns eine preiswerte Bleibe und gingen erstmal fruehstuecken. Dabei fiel unangenhem auf, dass obwohl Kanyakumari einen wunderschoenen Meerblick bot, es aussichtslos war, ein Restaurant mit selbigen zu finden. Es zeigte sich auch nach verstaerketer Suche, dass die Restaurants in diesem Ort sich entweder im Keller befanden, oder schwere Gardinen blickdicht zugezogen hatten. Jedenfalls machten wir uns dann gestaerkt auf den Weg, den Ort zu erkunden.
Kanyakumari liegt wie Madurai in Tamil Nadu und ist ebenfalls Anlaufpunkt fuer viele indische Touristen, insbesondere hinduistische Pilger. In der Stadt selber fallen allerdings die grossen und zahlreich vorhandenen Kirchen auf. Die Bevoelkerung ist aufgrund des portugisischen Einflusses zu grossen Teilen katholisch. Starke Anziehungskraft auf hinduistische Pilger haben einerseits der Tempel der jungfraeulichen Goettin Kumari Amman und andererseits die auf einer vorgelagerten kleinen Insel befindlichen Gedenkstaette. Diese ist zu Ehren des Hindu-Philosophen Vivekanandar errichtet worden, welcher hier 1892 drei Tage meditierend verbrachte. Ausserdem ist auf einer weiteren kleinen Insel eine etwa 40 m hohe Statue des Tamil-Dichters Tiruvalluvan . Die beiden Inseln sind mit der Faehre zu erreichen. Desweiteren ist erwaehnenswert, dass hier drei Meere (der Bengalische Golf, der Indische Ozean und das arabische Meer) aufeinandertreffen. Stolz hielten wir unseren grossen Zeh zwischen badenden Indern ins lauwarme Meerwasser :)
Jeder der schonm,al in Indien war, weiss sicherlich, dass man als westlicher Tourist und zumal mit einer huebschen blonden Frau unterwegs selten unbeobachtet ist. So existieren sicherlich nach diesem Tag nicht nur unsere Bilder von uns an diesem Ort, sondern auch gefuehlte 10000 Fotoa von uns auf indischen Speicherkarten. Wir wurden auch oft gefragt, ob wir uns mit ihnen zusammen ablichten zu lassen. Ich vermute stark und die Richtung der Kameralinse untermauerte meine Vermutung, dass es meistens auf Partnerfotos mit Marie hinauslief. Immerhin wurde ich freundlicherweise auch gefragt und zum Laecheln beim poosieren angehalten. Ich bin auch einmal nur zum Test waehrend eines dieser ominoesen Shootings aus dem Bild gelaufen, worauf sich niemand beschwerte (man koennte eine eigene Abhandlung ueber das Verhaeltnis von in Indern zu blonden Frauen schreiben, aber das wuerde hier wohl den Rahmen sprengen und soll spaeter in diesem Blog naeher belaeuchtet werden). Es ist auch witzig zu sehen, wie wenn ich ein Foto von Marie alleine am Strand machte, die Kameras der Familienvaeter "unauffaellig" auf sie richteten.
Leider verpassten wir an diesem Tag die Faehre zum Denkmal, da diese schon um 15:30 Uhr ihren Dienst quittiert. Wir hoben uns dieses Spektakel also fuer den naechsten Morgen auf bevor wir uns mit dem Bus via Trevandrum auf nach Varkala (Kerala - Heimatstaat meines Professors und zweier Kollegen) mit seinen beruehmten Straenden machten.Dort sollte nun der Badeteil unseres Urlaubs beginnen.

Blick aus dem Zug nachdem ich gegen 6 Uhr aufgewacht bin (man sieht hier extrem viele Windraeder)

die indischen Zuege sind im Schnitt 1 km lang

das Denkmal und die Statue (die Statue soll mit immerhin 45 m Hoehe von der Tsunamiwelle 2004 ueberschwemmt worden sein)

Badespass auf indisch am Kap

Ehemann und Bruder nehmen Schwester und Ehefrau auf

eine der vielen Kirchen wird nach dem Tsunami wieder aufgebaut

1 Kommentar:

  1. Hallo Ihr Beiden, es ist schön von Euch zu hören. Wie immer etwas neidisch verfolge ich die Berichte.
    Aber es kommt nun bald die Zeit des persönlichen Erlebnisgesprächs. Mit Marie schon etwas früher. Wie immer spreche ich Deine Einträge mit Shahzad durch und der erklärt mit noch einige Hintergründe. Paßt gut auf euch auf. m.

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